Liebe Börsianer,
in Deutschland ist die allgemeine Kurserholung entgegen vieler Konjunkturindikatoren in der Woche KW 4 vor allem in den Segmenten Mittelstand und Technologie noch weiter gegangen. Währenddessen sind die USA wegen des aktuellen Government Shutdown aber mit sich selbst beschäftigt gewesen !
- Deutschland: ⇒
- Europa: ⇒
- USA: ⇒
- Japan: ⇒
- China: ⇑
- Welt: ⇒
Pfeil nach oben/unten: Veränderung zur Vorwoche > 1 %, Doppelpfeil nach oben/unten: Veränderung zur Vorwoche > 5 %
Der deutsche Leitindex Dax 30 verbessert sich weitere 76 Zähler und schliesst in der Woche bei einem Stand von 11.282, steigt auf Wochensicht um 0,7 % und liegt seit Beginn des Jahres nun bei 6,8 %. Er geht in der vierten Woche in Folge nach oben, liegt schon rund 400 Punkte über der GD 38-Linie und noch rund 800 Punkte unter der GD 200-Linie. Der Dax 30 steht zur Zeit ‑17,0 % unter seinem Allzeit-Hoch vom 23. Januar 2018. Er bewegt sich seit ca. vier Wochen in einem steilen Aufwärtstrend.
Der US-amerikanische Leitindes Dow Jones 30 legt nur knappe 31 Zähler hinzu und beendet die Woche bei 24.737 Punkten, steigt auf Wochensicht um 0,1 % und steht seit Anfang des Jahres bei 6,0 %. Er verbessert sich immerhin die fünfte Woche in Folge, steht ca. 750 Punkte oberhalb der GD 38-Linie sowie noch ca. 250 Punkte unterhalb der GD 200-Linie. Der Dow Jones 30 liegt bei ‑8,2 % unter dem Allzeit-Hoch vom 3. Oktober 2018. Er bewegt sich nach dem Tiefstand vom 24. Dezember 2018 auch in einem steilen Aufwärtskanal.
Die Volatilität in Deutschland geht leicht hoch auf aktuell 16,5 Punkte an (YE 2018: 23,4). In den USA geht die Volatilität dagegen weiter leicht nach unten auf 17,4 Punkte (YE 2018: 25,4).
In der letzten Woche um mehr als 10 % verändert haben sich die Aktienkurse von:
- Zalando (12,5 %) ↑
- Siltronic (12,3 %) ↑
- Wirecard (11,7 %) ↑
- ProSiebenSat.1 (10,5 %) ↑
- Nordex (10,5 %) ↑
- Henkel (-13,1 %) ↓
Die beste / schlechteste Kursentwicklung in den letzten 12 Monaten hatten Wirecard (68,8 %) und RIB Software (-53,9 %).
Seit Jahresbeginn haben Nordex (28,9 %) und 1&1 Drillisch (-15,6 %) die beste / schlechteste Entwicklung des Aktienkurses.
Die Rendite der Bundesanleihen (10 Jahre) fällt ganz deutlich zurück auf nur noch 0,19 %. Und die Rendite der US-Anleihen (10 Jahre) geht gleichfalls leicht nach unten auf jetzt 2,73 %.
Ein Euro wird zum US-Dollar um weitere ‑0,5 % günstiger und geht auf 1,13 USD (YE 2018: 1,15). Die Feinunze Gold steigt um 0,8 % bzw. 10 USD nach oben auf 1.294 USD (YE 2018: 1.279). Die Ölsorte Brent fällt in der Woche tatsächlich um ‑1,7 % auf 62 USD (YE 2018: 54).
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1. Themen der Woche
Das deutsche Modeunternehmen Gerry Weber aus Westfalen hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung gestellt.
Durch die Fusion mit Karstadt wird es nun beim Warenhauskonzern Galeria Kaufhof aus Köln zu starken Einschnitten einschliesslich entsprechender Stellenreduzierungen kommen.
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland fällt im Januar sogar unter 100 Punkte auf nur noch 99,1 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren:
ifo Institut: Geschäftsklima Januar
Die englische Premierministerin May hat entgegen aller Erwartungen doch keine substanziellen neuen Vorschläge zum bevorstehenden Austritt aus der Europäischen Union gemacht. Selbst die englische Königin Elizabeth II. hat sich jetzt tatsächlich zum Brexit geäußert im Sinne, dass die Parteien nie das größere Bild aus den Augen verlieren und nach Gemeinsamkeiten suchen sollten.
Der längste Government Shutdown in den USA ist vorerst beendet. Präsident Trump stimmte einer Übergangsfinanzierung für drei Wochen zu, um die vielen betroffenen Staatsbediensteten wieder bezahlen zu können.
In China ist das Bruttoinlandsprodukt 2018 nur noch um 6,6 % gegenüber dem Vorjahr 2017 gewachsen. Dies ist das schwächste Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt seit beinahe 30 Jahren.
Der Internationale Währungsfond hat seine globale Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 3,7 % auf 3,5 % reduziert.
In Davos ist das 49. Weltwirtschaftsforum zuende gegangen und läßt sehr viele Unsicherheiten und Fragen aufgrund der vielfältigen weltweiten Probleme und Krisen zurück.
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2. Daten der Woche
Performance 4/2019 | 1 Woche | YTD |
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Deutschland: | ||
Dax 30 | 0,7 % | 6,8 % |
M‑Dax | 2,8 % ! | 10,4 % ! |
T‑Dax | 2,7 % | 8,2 % |
USA: | ||
Dow Jones 30 | 0,1 % | 6,0 % |
Nasdaq C. | 0,1 % | 8,0 % |
Frankreich | 1,0 % | 4,1 % |
Grossbritannien | -2,3 % | 1,2 % |
Österreich | 0,4 % | 9,2 % |
Schweiz | -1,1 % | 5,8 % |
Japan | 0,5 % | 3,8 % |
China | 1,3 % | 3,9 % |
Welt | 0,0 % | 6,3 % |
Wechselkurse: | ||
EUR in USD | -0,5 % | -0,9 % |
Gold: | ||
Feinunze (USD) | 0,8 % | 1,1 % |
Öl: | ||
Brent (USD) | -1,7 % | 14,3 % |
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3. Unternehmen der Woche
Der Konsumgüterkonzern Henkel aus Düsseldorf enttäuschte gleich bei mehreren Kennzahlen für das letzte Jahr. Sogar ein leichter Umsatzrückgang erscheint realistisch. Der Aktienkurs fällt daraufhin auf ein 3‑Jahres-Tief zurück.
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4. Ausblick auf die nächste Woche
Die Finanzmärkte korrigieren weiter technisch auf den starken Kursrückgang der letzten Zeit.
Die Berichtssaison für Q4 2018 in Deutschland startet mit der SAP.
Am Dienstag wird das britische Parlament noch ein weiteres Mal über den Brexit abstimmen. Ein ungeregelter Austritt oder aber eine Verschiebung sind dabei jetzt die wahrscheinlichsten Szenarien.
Für Mittwoch wird eine aktualisierte Prognose des Bundeswirtschaftsministeriums über das Wirtschaftswachstum in 2019 erwartet.
Der kurzfristige Kompromiss in den USA zum Shutdown könnte die Kurse noch weiter nach oben bringen !
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