Archiv für den Tag: 2. Februar 2020

Coronavirus

Lie­be Börsianer,

die Ak­ti­en­märk­te sind in der ver­gan­ge­nen Wo­che alle auf Tauch­sta­ti­on ge­gan­gen. Der deut­sche Dax 30 ver­liert 4,4 %, der US-ame­ri­ka­ni­sche Dow Jo­nes 30 2,5 % und auch der MSCI Welt 2,2 %. Gleich­zei­tig ist die Vo­la­ti­li­tät in Deutsch­land und den USA stark angestiegen.

Der Grund da­für ist ein neu­ar­ti­ges Co­ro­na­vi­rus, dass erst­mals im De­zem­ber letz­ten Jah­res von Chi­na an die Welt­ge­sund­heits­be­hör­de ge­mel­det wur­de. Die­ses Vi­rus ist ver­mut­lich auf ei­nem Markt in Wu­han erst­mals von Wild­tie­ren auf Men­schen über­tra­gen wor­den und wird nach ak­tu­el­lem Kennt­nis­stand durch Tröpf­chen­in­fek­ti­on und über das Ver­dau­ungs­sys­tem verbreitet.

Die chi­ne­si­sche Re­gie­rung hat ri­go­ro­se Mass­nah­men er­grif­fen und selbst gan­ze Mil­lio­nen­städ­te wie Wenz­hou an der Ost­küs­te Chi­nas un­ter Qua­ran­tä­ne gestellt.

Die Welt­ge­sund­heits­be­hör­de hat eine so­ge­nann­te “Ge­sund­heit­li­che Not­la­ge von in­ter­na­tio­na­ler Trag­wei­te” aus­ge­ru­fen, um in­ter­na­tio­nal Ge­gen­mass­nah­men zu ko­or­di­nie­ren. Der Vi­rus­er­re­ger (2019-nCoV) ist eine Va­ri­an­te des Sars-Er­re­gers, an dem im Jahr 2003 bei­na­he 800 Men­schen starben.

Deutsch­land und wei­te­re Län­der ha­ben da­mit be­gon­nen, Bür­ger aus den be­trof­fe­nen Re­gio­nen in ihre Hei­mat­län­der zu­rück­zu­ho­len. Au­ßer­dem wer­den teil­wei­se Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen für Bür­ger aus Chi­na ein­ge­führt. Air­lines wie die Luft­han­sa ha­ben ihre Stre­cken­ver­bin­dun­gen nach Chi­na eingestellt.

Die­ser spe­zi­el­le Er­re­ger ist ei­ner von meh­re­ren hun­dert ver­schie­de­nen Vi­ren, die der Fa­mi­lie der Co­ro­na­vi­ren angehören.

Die­ses Co­ro­na­vi­rus be­fällt die Atem­we­ge und löst ähn­li­che Sym­pto­me wie eine star­ke Er­käl­tung aus. Bei Be­trof­fe­nen zei­gen sich Hus­ten, Fie­ber, Schüt­tel­frost und Kopf­schmer­zen. Es kann auch zu ei­ner Lun­gen­ent­zün­dung kommen.

Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um für Ge­sund­heit: Ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen zum Coronavirus


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Brexit

Lie­be Börsianer,

Gross­bri­tan­ni­en hat am 31. Ja­nu­ar nun tat­säch­lich die Eu­ro­päi­sche Uni­on verlassen.

Vor 47 Jah­ren hat­te der da­ma­li­ge kon­ser­va­ti­ve Pre­mier­mi­nis­ter Ed­ward Heath den Ver­trag über den Bei­tritt zur Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­ge­mein­schaft un­ter­zeich­net, der dann 1973 auch in Kraft trat. Und im Jahr 2016 wäh­rend der Re­gie­rungs­zeit von Da­vid Ca­me­ron stimm­ten 52 % in ei­nem Re­fe­ren­dum wie­der für den Aus­tritt aus der Eu­ro­päi­schen Union.

Das not­wen­di­ge Aus­tritts­ab­kom­men wur­de in der Zwi­schen­zeit auch un­ter­zeich­net und re­gelt vor al­lem die­se The­men­be­rei­che: die Rech­te der EU-Bür­ger in Gross­bri­tan­ni­en, die Rech­te der Bri­ten in der EU, die fi­nan­zi­el­len Pflich­ten Gross­bri­tan­ni­ens nach dem jet­zi­gen Aus­tritt und die Ver­mei­dung ei­ner har­ten Gren­ze zwi­schen Nord­ir­land und der Re­pu­blik Irland.

Die ehe­ma­li­gen bri­ti­schen Ab­ge­ord­ne­ten im Eu­ro­päi­schen Par­la­ment räu­men be­reits die Büros.

In der Über­gangs­pha­se bis Ende 2020 en­det sich an­sons­ten prak­tisch noch nichts.

Ein neu­er Frei­han­dels­ver­trag zwi­schen der Eu­ro­päi­schen Uni­on und Gross­bri­tan­ni­en soll nach dem ak­tu­el­len Wunsch der bri­ti­schen Re­gie­rung be­reits bis zum Ende des Jah­res ab­ge­schlos­sen sein. Dies be­deu­tet, dass der ent­spre­chen­de Ver­trags­text be­reits im Ok­to­ber vor­lie­gen muss und die Un­ter­händ­ler da­für nur 7–8 Mo­na­te Zeit haben.

Un­ge­fähr 3 Mio. EU-Bür­ger le­ben zur Zeit in Gross­bri­tan­ni­en, da­von 300.000 aus Deutsch­land. Ge­naue­re Zah­len lie­gen dazu nicht vor, da es in Gross­bri­tan­ni­en kein zen­tra­les Mel­de­re­gis­ter gibt. Spä­tes­tens im Som­mer nächs­ten Jah­res be­nö­ti­gen sie eine Auf­ent­halts­er­laub­nis, um z.B. ei­nen Job zu be­kom­men, eine Woh­nung zu mie­ten oder auch das na­tio­na­le Ge­sund­heits­sys­tem nut­zen zu können.

Die­se ur­sprüng­li­che Eu­ro­päi­sche Wirt­schafts­ge­mein­schaft wur­de durch Bel­gi­en, Deutsch­land, Frank­reich, Ita­li­en, Lu­xem­burg so­wie die Nie­der­lan­de ge­grün­det und trat An­fang 1958 durch die be­rühm­ten Rö­mi­schen Ver­trä­ge in Kraft.

1973 tra­ten ne­ben Gross­bri­tan­ni­en auch Dä­ne­mark und die Re­pu­blik Ir­land der Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­ge­mein­schaft bei.

1993 ent­stand mit dem Ver­trag von Maas­tricht aus der Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­ge­mein­schaft dann die Eu­ro­päi­sche Ge­mein­schaft. Und 2009 wur­de aus der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft mit dem Ver­trag von Lis­sa­bon letzt­lich die heu­ti­ge Eu­ro­päi­sche Union.


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